Offene Arbeit

In unserem Kindergarten arbeiten wir nach dem Prinzip der „Offenen Arbeit“. Das bedeutet, dass wir außerhalb der Bereiche „Nest“ und „offener Bereich“ keine weiteren Kleingruppenstrukturen aufgebaut haben. Im „Nest“ werden Kinder bis ca. 2 Jahren betreut, im „offenen Bereich Kinder von ca. 2 Jahren bis zum Schuleintritt. Nach der Schlafphase gliedern sich die „Nestkinder“ mit ihren Bezugserziehern ebenfalls in den „offenen Bereich“ ein. 

Der Begriff der offenen Arbeit, beschreibt eine Haltung und Einstellung von Erwachsenen im pädagogischen Umgang mit Kindern in Bezug auf mehr Autonomie und Selbstorganisation bei Lern-, Entwicklungs- und Bildungsprozessen. Kinder sind Selbstgestalter (Akteure) ihrer Entwicklung.  Erzieherinnen und Erzieher sind Selbstgestalter (Akteure) ihrer Pädagogik, die gemeinsam als Team einen eigenen Weg gehen und so ihr pädagogisches Profil entwickeln. 

Durch die Offene Arbeit werden Spielmöglichkeiten erweitert. Im Gegensatz zu anderen Kindertagesstätten, wo es feste Gruppenräume gibt, in denen alle Spielbereiche vorhanden sind, haben wir unsere Räume als Funktionsräume gestaltet, die für alle Kinder gleichermaßen offenstehen und den individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht werden. Hier finden täglich entsprechende Angebote statt bzw. werden Impulse gesetzt, welche die Kinder zum Handeln anregen.

Zusätzlich übernimmt ein Erzieher die Funktion der „Regie“, die die Kinder während der Übergänge zwischen den einzelnen Tätigkeiten unterstützt und begleitet.

Folgende Räume regen die Kinder in ihrer Alltagsgestaltung an:

    • Kreativraum mit Forscherecke
    • Bauraum
    • Plaza (Kinderrestaurant) mit Gesellschaftsspieleecke
    • Bewegungsraum
    • Rollenspielraum mit Musikecke
    • Snoezelenraum (Entspannung) mit Bücherecke
    • „Nest“
    • Atrium
    • und den Außenspielbereich auf dem Dach 

    Da jeder Raum seine eigene Funktion hat, haben somit die Kinder größtmögliche Chancen, nach ihren Neigungen und Wünschen zu spielen und ihre Umwelt zu erfahren. 

    Durch die größeren Entfaltungsmöglichkeiten erfahren die Kinder eine Bereicherung ihres Umfelds und werden offener für Neues und Anderes.

    Zur offenen Arbeit gehört weiterhin ein offener Umgang des pädagogischen Personals, die durch den wichtigen, täglichen Austausch und die gemeinsame Arbeit einen reichen Erfahrungsschatz gewinnen.

    Offene Arbeit bedeutet für die Kinder in unserer Einrichtung:  

    • freie Wahl der Räumlichkeiten/Angebote:
      am Ende des Morgenkreises erhalten die Kinder einen laminierten Fußabdruck, mit dem sie dann ihren selbstgewählten Raum aufsuchen. Im Laufe des Tages können sie den Raum nach ihren individuellen Interessen natürlich wechseln, es wird lediglich darauf geachtet, dass dies nicht alle paar Minuten geschieht. Indem das pädagogische Team Impulse setzt für Kinder, die vielleicht nicht wissen was sie tun können wird hier entgegengewirkt. 
    • Freie Wahl der Spielpartner/Spielgruppe
    • Freie Wahl von Spielzeug und Sachen zum Spielen, von Spielthema und Spielinhalt 
    • Freie Wahl der Spieldauer
    • Freie Wahl der Essenzeiten:
      Wir bieten von 8:00 Uhr bis 9:00 Uhr ein offenes Frühstück in der Plaza an. Ab ca. 12 Uhr bis ca. 13:30 Uhr haben die Kinder die Möglichkeit dort in Kleingruppen ihr Mittagessen zu sich zu nehmen. Die Kinder entscheiden selbst, wann und mit wem sie essen möchten. Sie füllen sich ihren Teller selbständig und entscheiden was und ob sie essen möchten. Den ganzen Tag über stehen Obst und Gemüse als Snacks sowie Wasser und Tee zur Verfügung. 
    • Freie Wahl über Ruhe- und Schlafphasen:
      Nach dem Mittagessen gibt es eine Ruhephase, die Kinder entscheiden selbständig, ob sie schlafen möchten oder ob sie an einem ruhigen Angebot, wie etwa einem Lesekreis, teilnehmen möchten.     

    Pädagogische Bedeutung der offenen Arbeit: 

    • Durch die freie Wahl der Aktivitäten erfahren die Kinder Selbstwirksamkeit und Respekt. Sie haben individuelle Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten.
    • Verlässliche Beziehungen und vertrauensvolle Kontakte werden durch freie Spielpartner- und Bezugspersonen-Wahl gefördert.
    • Durch die abwechslungreiche Gestaltung der Räume finden die Kinder zu jedem Thema die passende Lernumgebung und haben Zugang zu vielfältigen Materialien.
    • Die so gewonnene Freiheit wirkt sich positiv auf die Entwickungs- und Bildungsathmosphäre aus und ist für alle Beteiligten der bestmögliche Weg für Selbstbildungsprozesse. Die Persönlichkeit der Kinder kann entfaltet werden. Das Spiel ist eine eigenständige und schöpferische Leistung des Kindes. Hier zeigen Kinder Lebenswillen und Lebensfreude, sind interessiert, neugierig und konzentriert. Im Spiel werden Kinder auf vielfältige Weise kompetent.
    • Auch in der offenen Arbeit ist ein rücksichtsvoller und respektvoller Umgang miteinander wichtig. Durch verständliche und nachvollziehbare Regeln sowie klare Absprachen lernen die Kinder das strukturierte und geordnete Leben in einer Gemeinschaft. Diese Regeln bilden den Rahmen, in dem sich die Kinder frei und selbstbestimmt entfalten können.  

    Aufgabe der Erzieherin und des Erziehers ist es, Lern- und Entwicklungsbegleiterin / Entwicklungsbegleiter des einzelnen Kindes zu sein: 

    • ihre Themen und Fragen zu entdecken
    • Lernprozesse zu begleiten und zu unterstützen
    • eine vorbereitete Umgebung zu gestalten und das Material dazu herzustellen Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versuchen, den Kindern in der heutigen Zeit gerecht zu werden. 

    Wir schaffen eine kindgerechte Umgebung, und achten die Würde eines jeden Kindes. Uns liegt daran, den Kindern einen großen Freiraum zu geben, um das selbständige Handeln zu unterstützen.  Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung des Denkens, der Sprache, ihrer Ich-Findung davon abhängt, wie Kinder sich ihre Welt spielerisch und selbstbestimmt aneignen können.